Johannisbeer-Tartlets mit Baiserhaube

Ihr leuchtendes Rot war für mich als Kind ein echter Blickfang. In unserem Garten standen einige Johannisbeersträucher, von denen wir die reifen Beeren in den Sommermonaten pflückten und sie mit Milch und Zucker aßen.

Später entdeckte ich, dass Johannisbeeren nicht nur wunderbar zu Milch und Zucker, sondern auch zu Eiweiß und Zucker passten. Eine Liebe war geboren. Die Affinität zu Baiser scheint dabei in der (Pflanzen)familie zu liegen, denn auch die Stachelbeere pflegt ein enges Verhältnis zu gezuckertem Eiweiß. Nicht umsonst ist Baiser das französische Wort für „Kuss“...

Lemon Curd Cake - Englische Zitronentorte

Nachdem die vergangene Woche dem Lemon Curd gewidmet war, folgt heute die Probe auf‘s Exempel. Wie im letzten Beitrag erwähnt eignet sich die Zitronencreme wunderbar zum Verfeinern und Füllen von Torten, Cupcakes oder Gebäck. Diese Behauptung kann ich natürlich nicht einfach in den Raum stellen. Ohne einen Beweis wäre es wissenschaftlich gesehen nur eine These, die es zu beweisen gilt.

Ein Laborexperiment musste her. In meinem Privatlabor, welches ich liebevoll Küche nenne, überprüfte ich intensiv die Validität meiner Behauptung. Das Ergebnis will ich euch nicht vorenthalten. Alle Bestandteile des Experiments findet ihr im folgenden wissenschaftlichen Protokoll, auch Rezept genannt. So kann das Experiment wiederholbar von allen Hobby-Wissenschaftler durchgeführt werden.

Lemon Curd - Englische Zitronencreme

Heute nehme ich mir einen Klassiker der englischen Cuisine zur Brust. Lemon Curd lässt sich schnell und einfach aus einigen wenigen Zutaten zubereiten. Dabei ist er eine echte Geschmacksbombe. Seine puddingartige Konsistenz macht ihn zu einem köstlichen Allrounder.

Ursprünglich wurde die englische Zitronencreme als Brotaufstrich und zu Scones während der Teatime serviert. Mittlerweile hat er sich auch als Torten-, Gebäck- oder Cupcakefüllung, als Veredelung von Desserts oder zu Eis etabliert. Er lässt sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahrt, hat man auch länger Freude an ihm.

Vanillecrème auf Rhabarberkompott

Die Saison nähert sich langsam dem Ende, also vergesst den Speck und ran an den Rhabarber! Wie beim Rezept für den Rhabarberstreuselkuchen schon erwähnt ist die saftige Staude streng genommen ein Gemüse und kein Obst. Ihren Ursprung hat sie knapp 7.000 km südöstlich von hier, in der Region um den Himalaya. Über viele Umwege kam sie dann nach Deutschland, wo seit seit 1848 auch angebaut wird.

Da Rhabarber zwar lecker, aber ziemlich säuerlich schmeckt, kam er in unseren Breiten erst mit der Verbreitung von Zucker zu seiner Popularität. Dieses unschlagbare Duo sucht sich dann und wann Verstärkung und verbündet sich mit feinem Vanillemark zu einem gustatorischen Trio Infernale. So ist die Vanillecrème mit Rhabarberkompott der „lebende“ Beweis für das Happy End einer Dreiecksbeziehung!

Crostata di Visciole - italienischer Kirschkuchen

Was wäre la dolce vita ohne dolci, süßen Köstlichkeiten made in bella Italia. Wenn Französisch die Sprache der Liebe sein soll, muss Italienisch die Sprache der Gaumenfreuden sein. Zumindest läuft mir beim Klang von „Crostata di visciole“ bereits das Wasser im Mund zusammen und mal ehrlich: Es klingt so viel delikater als „Kerscheplotzer“.

Für alle Italienisch-Anfänger, die bei Crostata di visciole nur Spanisch verstehen, hier eine kurze Erklärung: Eine Crostata ist eine italienische Kuchenspezialität aus Mürbeteig, die dem englischen Pie ähnelt. Klassischerweise wird die Crostata mit Marmelade, Kompott oder Ricotta gefüllt. Besonders beliebt sind dabei Kirschen, Beeren, Pfirsiche oder Aprikosen, die häufig mit einer Gitterkruste bedeckt werden. Vi auguro un buon appetito!

Pfefferminzeis

An dieser Geschmacksrichtung scheiden sich die Gourmet-Geister: Schoko-Pfefferminz. Was für manche den Himmel auf Erden bedeutet, entlockt anderen nur ein müdes Schulterzucken. Letztere haben wahrscheinlich nur noch nicht die Schönheit dieser geschmacklichen Verschmelzung in ihrer ganzen Herrlichkeit erkannt.

Ich, die drei Jahre im England-Exil gelebt hat, kann die Vorliebe der Engländer für Pfefferminz-Schokotäfelchen absolut teilen - meiner Meinung nach einer der besten Errungenschaften der Brits neben ihrem schwarzen Humor. Aber kennen und lieben lernte ich Minzeis in bella Italia. Der obligatorische Gang in die Eisdiele für zwei Kugeln Eis, Menta und Fior di Latte, waren Standard in jedem Sommerurlaub. Daher ist es an der Zeit diese leckere Eissorte auch in meinem Blog zu verewigen!

Erdbeertarte mit weißer Schokoladencrème

Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Weiße-Schokolade-Erdbeer-Kombi hat sich auf Anhieb einen Platz im meinem Rezept-Olymp gesichert. Freilich ist die Erdbeere ein vielseitiges Früchtchen mit reichlich Potential und einer guten Portion Talent für delikate Kombinationsmöglichkeiten. Dennoch habe ich an besagter Kombi einen kulinarischen Narren gefressen.

So musste ich der Erdbeertorte mit weißer Mousse au Chocolat ein kleines Schwesterchen zur Seite stellen: die Erdbeertarte mit einer Crème aus weißer Schokolade. Trotz verwandtschaftsbedingter Ähnlichkeit, hat sie einen ganz eigenen Charakter und ist somit eher das filigrane Gegenstück zu ihrem Schwesterherz.

Erdbeertorte mit weißer Mousse au Chocolat

Aus eins und eins mach drei! Nachdem ich euch bei meinen letzten beiden Posts eine Erdbeerkonfitüre und eine weiße Mousse au Chocolat vorgestellt habe, zeig ich euch heute wie man daraus eine sommerliche Torte machen kann. Die Basis dafür bildet ein Wiener Tortenboden (auch Wiener Masse genannt), also ein Biskuitteig unter den flüssige Butter gerührt wird.

Dabei wird das Eigelb mit dem Zucker über einem warmen Wasserbad cremig geschlagen und anschließend weitere 10 Min. mit einem Handrührer bearbeitet. So wird der Teig besonders luftig – ganz ohne Backpulver. Dieser Basistortenboden lässt sich äußerst vielseitig verwenden und ist ein echtes Grundrezept für Sahne-, Obst-, Buttercreme- oder andere geschichtete Torten.

Weiße Mousse au Chocolat

Eigentlich ganz einfach und doch ganz großes Kino! Mousse au Chocolat - schon allein der Name zergeht auf der Zunge und er verspricht nicht zu viel. Mit ein paar wenigen Zutaten lässt sich relativ schnell ein hinreißendes Dessert zaubern.

Bei der perfekten Konsistenz ist lediglich etwas Timing gefragt. Mit einem Schneebesen bewaffnet und einem elegant kreisförmig schwingendem Handgelenk werden die Eier über heißem Wasserdampf so lange geschlagen bis das Ganze Form annimmt. Dabei muss man nur schön aufpassen, dass das Ei nicht zu früh stockt und etwas Geduld mitbringen, damit die Masse zu ihrer Konsistenz findet. Der Rest ist reine Formsache...

Fruchtige Erdbeerkonfitüre

Das perfekte Täuschungsmanöver: Ich persönlich habe nie in Frage gestellt, dass die Erdbeere gar keine Beere sein könnte. Als botanischer Laie schien mir alles im Namen darauf hinzudeuten - eben eine Beere, die am Boden wächst. Doch weit gefehlt: Die Erdbeere zählt zu den Sammelnussfrüchten und gehört zu der Familie der Rosengewächse.

Um noch etwas mehr Verwirrung bei der Definition der roten Frucht zu stiften, wurden besonders große Exemplare in Österreich und in Süddeutschland auch als „Ananas“ bezeichnet. So konnte man sie besser von der Walderdbeere unterscheiden. Ganz überzeugen können mich diese Fakten dennoch nicht, daher bleibt sie für mich eine ErdBeere, aus der sich schnell und einfach ein leckerer Brotaufstrich namens Erdbeerkonfitüre zaubern lässt.

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