Johannisbeer-Tartlets mit Baiserhaube
Ihr leuchtendes Rot war für mich als Kind ein echter Blickfang. In unserem Garten standen einige Johannisbeersträucher, von denen wir die reifen Beeren in den Sommermonaten pflückten und sie mit Milch und Zucker aßen.
Später entdeckte ich, dass Johannisbeeren nicht nur wunderbar zu Milch und Zucker, sondern auch zu Eiweiß und Zucker passten. Eine Liebe war geboren. Die Affinität zu Baiser scheint dabei in der (Pflanzen)familie zu liegen, denn auch die Stachelbeere pflegt ein enges Verhältnis zu gezuckertem Eiweiß. Nicht umsonst ist Baiser das französische Wort für „Kuss“...
Für 12 Tartlets
Teig
200 g Mehl
125 g weiche Butter
80 g Zucker
1 Ei
1 TL Vanilleextrakt
1 Prise Salz
etwas Backpapier
eine Handvoll getrockneter Hülsenfrüchte (zum Blindbacken*)
Füllung
350 g rote Johannisbeeren
70 ml Prosecco
30 ml Wasser
80 g Zucker
2 gehäufte EL Speisestärke
1 Spritzer Zitronensaft
Haube
3 Eiweiß
110 g Zucker
einige Johannisbeeren für die Deko
etwas Puderzucker zum Bestäuben
Für den Teig
Alle Zutaten zu einem Teig kneten. Den Mürbeteig in Klarsichtfolie wickeln und ihn für 45 Min. in den Kühlschrank legen. Währenddessen die Füllung vorbereiten.
Für die Füllung
Die Johannisbeeren waschen und von den Rispen lösen.
Die Beeren mit dem Prosecco und dem Zucker in einem Topf kurz aufkochen. Alles bei mittlerer Hitze köcheln lassen, aber nur so lange, dass die Johannisbeeren nicht zerkochen. Das geht relativ schnell. Nebenbei die Speisestärke in etwas Wasser anrühren und zusammen mit dem Zitronensaft hinzufügen. Sobald die Beerensuppe angedickt ist, könnt ihr sie vom Herd nehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.
Weiter mit dem Teig
Den Backofen auf 175°C stellen.
Auf einer großzügig mit Mehl bestreuten Arbeitsplatte Teig ausrollen. Muffinförmchen gut mit Butter einfetten. Mit einem Glas oder einer Tasse den Teig ausstechen und in die Förmchen legen. Der Rand sollte 2 - 3 cm hoch sein. Überschüssigen Teig könnt ihr einfach mit einem Messer abschneiden. Den Teig mit einer Gabel einstechen.
* Die Tartletböden blindbacken. Dadurch bleibt der Boden gleichmäßig glatt und lässt sich besser befüllen. Blindbacken heißt, dass man einen Torten- oder Tarteboden, der nach dem Backen erst befüllt werden soll, mit einer „Blindfüllung“ vorbackt. Dadurch geht er nicht so stark auf und behält seine Form. Hierfür schneidet ihr aus Backpapier kleine Kreise in der Größe der Tartletböden aus. Legt sie auf die Böden und füllt getrocknete Hülsenfrüchte ein. Das Gewicht der Hülsenfrüchte wirkt dem Aufgehen des Teigs während des Backens entgegen.
Die Tartletböden backt ihr für 15 - 20 Min. goldbraun. Wenn ihr sie aus dem Ofen holt, lasst sie noch kurz in der Form etwas abkühlen. Zum richtigen Auskühlen solltet ihr sie heraus nehmen sowie Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen. Wenn sie erkaltet sind, kann die Füllung rein.
Für die Haube (am besten erst vor Verzehr zubereiten)
Sofern euer Backofen eine Grillfunktion hat, stellt sie auf Stufe 1. Alternativ könnt ihr auch Oberhitze bei 200°C einstellen. Bei unserem Grill ist Stufe 1 schon recht stark, daher habe ich den Rost in die unterste Schiene gemacht.
Eiweiß steif schlagen. Nach und nach den Zucker unterrühren. Den Eischnee mit einem Küchenspachtel oder nach Wunsch auch mit einem Spritzbeutel auf den gefüllten Tartlets verteilen.
Am besten stellt ihr erst mal ein Tartlet zum Test in den Ofen. Wenn die Baiserhaube goldbraun wird, sind sie gut (bei mir hat das ca. 1-2 Min. gedauert).
Für die Deko könnt ihr einige Johannisbeeren auf den Tartlets platzieren und Puderzucker darüber sieben. Fertig sind die kleinen „Schmeckewöhlerchen“!
Zubereitungszeit: 45 Min.
Ruhezeit: 40 Min.
Kommentare
Wow, deine Rezepte und auch
Wow, deine Rezepte und auch die Bilder sind einfach umwerfend! Richtig klasse. Sobald es heimische Johannisbeeren gibt, werde ich dieses tolle Rezept mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Chanti von Alltagsdiamanten
Lecker!
Tolles Rezept! Bei mir sind allerdings 18 Stck. rausgekommen, was ich nicht schlimm fand!=) Dankeschön!
Kleiner Bonus ;-)
Dann gab's noch einen kleinen Bonus. ;-) Freut mich, dass sie geschmeckt haben!
Viele Grüße!
Ach übrigens...
mir wars zuviel friemelei mit den Hülsenfrüchten, dafür hab ich die kleinen Teelichtgläschen von Ikea genommen, hat super geklappt und ich musste nicht viel rumschnibbeln.=)
Geniale Idee!!
Die Idee ist genial! Hast du noch was dazwischen gelegt oder die Gläschen direkt auf den Teig gestellt? Das erspart wirklich Zeit!...sofern man genug von den Gläschen besitzt... ;-)
Genau =)
Die hab ich direkt auf den Teig gestellt. Allerdings brauchen die dann einen Tick länger im Backofen und ich habe die Gläschen zum Schluss rausgenommen, damit der Teig am Boden auch schön Farbe bekommt. Freu mich, dass ich auch mal ne nützliche Idee hab!=)
Danke für den tollen Tipp!
Das ist wirklich ein super Tipp! Drei von den Gläschen habe ich auch. Das werde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall ausprobieren. Man muss sich nur zu helfen wissen! ;-) Danke, liebe Kati!