Frühstück

Schoko-Donuts

In Providence müsste man leben, zumindest wenn man ein Donut-Fan ist. Die Hauptstadt des Bundesstaats Rhode Island in den USA hat die höchste Dichte an Donut-Shops. Mit ca. 325 Shops gibt es pro 4.700 Einwohner einen Donut-Shop. Das ist neunmal so viel wie der Durchschnitt im Rest des Landes.

So sehr ich die kleinen Kringel auch mag, als Tagesausflug ist mir das doch ein bisschen zu weit. Ich mache sie lieber selbst. Wichtigste Werkzeuge: Ein Donut-Ausstecher und ein Lebensmittelthermometer. Und so geht‘s...

Dulce de Leche

Kennt ihr ein Rezept mit nur einer Zutat? Ihr ahnt, was jetzt kommt oder? Richtig, ein Rezept mit nur einer Zutat! Ihr braucht lediglich einen Topf mit Wasser, etwas Zeit und gezuckerte Kondensmilch in der Dose. Im Gegenzug erhaltet ihr ein ganz und gar köstliches Allroundtalent, das auf den lieblichen Namen Dulce de Leche hört.

Schon der Name zergeht auf der Zunge und die Creme erst... Dulce de Leche hat ihren Ursprung in Lateinamerika und ist ein beliebter Brotaufstrich. Wer wie ich ein Süß-Frühstücker ist, wird ab heute einen neuen besten Freund am Frühstückstisch haben! Aber als richtiger Allrounder kann man aus ihr fast alles zaubern: Eis, Desserts, Torten, Kuchen...

Cinnamon Rolls

Kanelbulle. Bei diesem Wort sehe ich ein muskelbepacktes Rindvieh aus einer alt eingesessenen Züchtung vor meinem inneren Auge. Ist aber völlig falsch! „Bulle“ heißt auf schwedisch einfach nur Hefebrötchen. Kanel wiederum bedeutet Zimt und so lüftet sich schnell, was hinter dem mysteriös klingendem Wort steckt: eine Zimtschnecke oder Cinnamon Roll.

Obwohl diese in den USA schon eine gewisse Tradition als Frühstücksgebäck nachweisen können, haben sie ihren Ursprung doch in Schweden. Als die süßen Hefeteilchen, vermutlich im 18. Jahrhundert, den Sprung über den großen Teich wagten, wurden sie auch gleich etwas reichhaltiger. Sticky, juicy und sweet, sweet, sweet - so müssen Cinnamon Rolls nach amerikanischem Vorbild sein.

Tropisches Bananenbrot

Den Sonntagskuchen durch eine Stulle ersetzen? Undenkbar, meschugge, gerade zu grotesk! Deswegen heißt es ja auch Kaffee und Kuchen und nicht Kaffee und Brot. Es gibt nur eine Ausnahme, die ich gelten lasse: Bananenbrot. Denn rein geschmacklich hat das süße Bananenbackwerk rein gar nichts mit einem gemeinen Landbrot zu tun.

Einzige Gemeinsamkeit: Es eignet sich auch gut als Frühstück oder Snack und ist darüber hinaus noch gut kombinierbar mit Schokolade, Eis, Sahne und anderen Dessertkreationen. Spätestens da muss das Landbrot kapitulieren und sich mit gesenktem Haupt zurück in seinen Brotkasten verkrümeln. Touché!

Pistazien-Marzipan-Hefezopf

Sprachwissenschaftlich gesehen ist der Brunch ein Portmanteau- oder Kofferwort. Es ist ein Kunstwort, dass sich aus zwei Wortstücken zusammensetzt, eben Breakfast und Lunch. Für mich ist es wesentlich mehr. Er steht für Ausschlafen, Gemütlichkeit, Geselligkeit und mein geliebtes Frühstück, dass um warme Leckereien erweitert wird.

Besonders an Sonntagen hat sich der Brunch in den letzten Jahren in Deutschland etabliert. Dabei ist der Trend in Kürze schon fast zur Tradition am Ostersonntag geworden. Familie und Freunde kommen vorbei, der Tisch ist geschmückt, gefärbte Eier gucken hier und da hervor und der süße Duft eines frisch gebackenen Hefezopfs empfängt die Gäste an der Haustür.

Kirsch-Scones

Engländer ohne Tea Time wäre wie die Queen ohne Buckingham Palace! Stelle ich mir ein klassisches Tea-Time-Szenario vor, denke ich an einen Saal mit gepolstertem Mobiliar in Pastelltönen. Die Kellner fliegen in ihren Fracks leichtfüßig durch den Raum. Zum Tee gibt es Scones mit Clotted Cream und Konfitüre, die mit anderen Leckereien auf einer 4-stöckigen Etagere drapiert sind.

Was nach einer Filmszene aus einem britischen Historienepos klingt, ist der Realität nicht fern. Im Londoner Ritz wird die Tea Time fast genau so zelebriert. Bis zu 12 Wochen sollte man im Voraus reservieren. Das exklusive Ambiente tröstet die Gäste über die beachtlichen Preise ab 50 € hinweg. Dafür schmecken die Scones sicher vorzüglich. Nach welchem Rezept sie gebacken werden weiß ich nicht. Aber ich stelle sie mir so vor...

Blaubeer-Pancakes

Es ist Sonntagmorgen, na ja streng genommen Sonntagvormittag. Der Kaffee läuft durch, der Magen knurrt und im Brotkasten herrscht gähnende Leere. Ein Blick in den Kühlschrank rettet das Frühstück: Eier sind da, die üblichen Verdächtigen auch: Das heißt heute ist Pfannkuchen-Tag!

Lange erlag ich dem Irrglauben, der „Pfannkuchen-Tag“ sei meine Erfindung gewesen. Da lag ich natürlich falsch. Im englischsprachigen Raum wurde dem Pancake ein ganzer Tag gewidmet. Was bei uns Faschingsdienstag ist, heißt in England, Irland, Canada, Australien und Neuseeland Pancake Day oder Shrove Tuesday. Da vor der Fastenzeit Lebensmittel wie Eier, Milch und Zucker aufgebraucht werden mussten, war der Pancake Day die letzte Gelegenheit eben solche in der Pfanne zu brutzeln.

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