sommerlich

Erdbeermousse

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Es ist auch nicht alles Frucht, was rot leuchtet und Beere heißt. Wie ich jetzt dazu gelernt habe ist die Erdbeere „nur“ eine Scheinfrucht! Was ich die längste Zeit meines Lebens für eine leckere rote Frucht gehalten habe, ist in Wahrheit der verdickte Boden der Blüte. Die eigentliche Frucht an der Erdbeere sind die kleinen gelben Samen auf der Oberfläche.

Scheinfrucht hin oder her. Die Erdbeere punktet dennoch auf ganzer Linie. Sie enthält mehr Vitamin C als Orangen, ist reich an Eisen und ist die ideale Starbesetzung für ein sommerliches Dessert. Wer bei Letzterem ein besonders gutes Ergebnis erzielen möchte, sollte beim Erdbeerkauf unbedingt darauf achten ausschließlich rote Exemplare zu nehmen, da die Früchte, äh Verzeihung - die verdickten Blütenböden - nach dem Pflücken nicht nachreifen.

Rhabarber-Baiser-Torte

Gäbe es so etwas wie einen Lebensmittel-Liebesroman, hätte ich sofort die perfekten Protagonisten parat: Rhabarber und Baiser. Ok, der Gedanke klingt vielleicht etwas gaga, aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Vorstellung einer kulinarischen Liebesgeschichte. Ein ungleiches Paar trifft sich zufällig im Supermarkt und von Anfang an herrscht diese unglaubliche Harmonie. Natürlich hätte die Geschichte auch ein Happy End.

Der Roman wäre auch sicherlich einfach zu schreiben, da so gut wie keine Nebenrollen notwendig sind. Wer braucht schließlich schon Mehl, Backpulver oder gar einen Tortenboden, um eine Torte zu machen: Eben, niemand! Man nehme einfach besagte Protagonisten und etwas Vanillecreme und fertig ist ein episches Backwerk wie es im Buche steht.

Caipirinha-Gelee

Sauer macht lustig! Die Redensart habe ich schon tausend Mal gehört und dennoch hat sich mir die Kausalität zwischen geschmacklicher Empfindung und Gemütszustand nie so recht erschlossen. Lustig ist für mich lediglich wie sich mein Geschmack im Laufe der Jahre verändert hat. Früher fand ich Saures bähhh. Heute finde ich es total erfrischend. Wenn sich dann die frische Noten noch mit dem Geschmack einer meiner liebsten Cocktails verbündet, fehlt nur noch etwas Sand, eine Palme und leichtes Meeresrauschen in der Küche und das Frühstück brasileiro ist angerichtet!

Wer es lieber etwas süßer mag, kann statt 400g Gelierzucker auch 500g nehmen. Dementsprechend wird das Gelee etwas fester. Erfrischend bleibt es aber trotzdem. Bom apetite!

Beeren-Körbchen

Die Beerensaison neigt sich dem Ende. Wer also noch ein fruchtiges Dessert aus heimischen Beeren zaubern möchte, sollte die Gelegenheit beim Schopfe packen! Da Beeren sehr empfindlich und leicht verderblich sind, sollte man beim Kauf unbedingt auf Frische achten. Am besten verbraucht man sie noch am gleichen Tag oder bewahrt sie bis zum Verzehr im Kühlschrank auf.

Um das Aroma der Früchte zu bewahren, sollten Beeren nie mit einem harten Wasserstrahl abgebraust werden. Dadurch verlieren sie an Geschmack und werden wässrig. Stattdessen legt man sie in ein Sieb und taucht sie kurz in kaltes Wasser. Die Früchte können im Anschluss auf etwas Küchenpapier abtropfen und gleich zu einem fruchtig leckeren Spätsommerdessert weiterverarbeitet werden. Wohl bekomm‘s!

Passionierter Mango Lassi

Wie der Trend um das Joghurtgetränk anfing weiß ich gar nicht. Auf einmal war er da und omnipräsent. Auf Kochseiten, in Kochbüchern, Cafés und jedem gut sortierten Supermarkt stand er - der Lassi. Der bekannteste unter ihnen ist der Mango Lassi. Das fernöstliche Getränk hat längst über die Grenzen Indiens hinaus Kultstatus erreicht.

In Indien wird der Lassi meist zu scharfem Essen serviert, da der Fettgehalt des Joghurts der Schärfe der Speisen entgegenwirkt. Der klassische Lassi wird mit Gewürzen wie Kardamom, Kreuzkümmel oder Zimt versehen. Für manch einen europäischen Gaumen mag das etwas exotisch schmecken, daher taste ich mich mit folgendem Rezept an eine alltagstauglichere Variante heran, die kalt serviert einen absoluten Erfrischungsfaktor hat.

Fior di Latte Eis

Ohne Schnickschnack, ohne Gedöns, ohne Krimskrams! Dieses Eis ist für Puristen. Wer schon mal Auge in Auge mit einer italienischen Eistheke stand weiß, dass kein Weg an „gelato al fior die latte“ vorbeiführt. Natürlich kommt die Sahneeisspezialität nicht ohne den berühmten italienischen Frischkäse aus. Mascarpone verleiht diesem Rezept erst den letzten Schliff.

Die Eismasse lässt sich ratzfatz zubereiten und kommt mit gerade mal vier Zutaten aus. Wer sich allerdings nicht zu den Puristen zählt, sollte sich hierdurch nicht entmutigen lassen. Das Sahneeis ist auch eine super Basis für unzählige Erweiterungen. Tipp: Gelato al fior di latte ist ein grandioser Botschafter für internationale Beziehungen im kulinarischen Bereich. So lässt es sich zum Beispiel hervorragend mit amerikanischen Oreos mischen.

Lemon Curd Cake - Englische Zitronentorte

Nachdem die vergangene Woche dem Lemon Curd gewidmet war, folgt heute die Probe auf‘s Exempel. Wie im letzten Beitrag erwähnt eignet sich die Zitronencreme wunderbar zum Verfeinern und Füllen von Torten, Cupcakes oder Gebäck. Diese Behauptung kann ich natürlich nicht einfach in den Raum stellen. Ohne einen Beweis wäre es wissenschaftlich gesehen nur eine These, die es zu beweisen gilt.

Ein Laborexperiment musste her. In meinem Privatlabor, welches ich liebevoll Küche nenne, überprüfte ich intensiv die Validität meiner Behauptung. Das Ergebnis will ich euch nicht vorenthalten. Alle Bestandteile des Experiments findet ihr im folgenden wissenschaftlichen Protokoll, auch Rezept genannt. So kann das Experiment wiederholbar von allen Hobby-Wissenschaftler durchgeführt werden.

Lemon Curd - Englische Zitronencreme

Heute nehme ich mir einen Klassiker der englischen Cuisine zur Brust. Lemon Curd lässt sich schnell und einfach aus einigen wenigen Zutaten zubereiten. Dabei ist er eine echte Geschmacksbombe. Seine puddingartige Konsistenz macht ihn zu einem köstlichen Allrounder.

Ursprünglich wurde die englische Zitronencreme als Brotaufstrich und zu Scones während der Teatime serviert. Mittlerweile hat er sich auch als Torten-, Gebäck- oder Cupcakefüllung, als Veredelung von Desserts oder zu Eis etabliert. Er lässt sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahrt, hat man auch länger Freude an ihm.

Vanillecrème auf Rhabarberkompott

Die Saison nähert sich langsam dem Ende, also vergesst den Speck und ran an den Rhabarber! Wie beim Rezept für den Rhabarberstreuselkuchen schon erwähnt ist die saftige Staude streng genommen ein Gemüse und kein Obst. Ihren Ursprung hat sie knapp 7.000 km südöstlich von hier, in der Region um den Himalaya. Über viele Umwege kam sie dann nach Deutschland, wo seit seit 1848 auch angebaut wird.

Da Rhabarber zwar lecker, aber ziemlich säuerlich schmeckt, kam er in unseren Breiten erst mit der Verbreitung von Zucker zu seiner Popularität. Dieses unschlagbare Duo sucht sich dann und wann Verstärkung und verbündet sich mit feinem Vanillemark zu einem gustatorischen Trio Infernale. So ist die Vanillecrème mit Rhabarberkompott der „lebende“ Beweis für das Happy End einer Dreiecksbeziehung!

Pfefferminzeis

An dieser Geschmacksrichtung scheiden sich die Gourmet-Geister: Schoko-Pfefferminz. Was für manche den Himmel auf Erden bedeutet, entlockt anderen nur ein müdes Schulterzucken. Letztere haben wahrscheinlich nur noch nicht die Schönheit dieser geschmacklichen Verschmelzung in ihrer ganzen Herrlichkeit erkannt.

Ich, die drei Jahre im England-Exil gelebt hat, kann die Vorliebe der Engländer für Pfefferminz-Schokotäfelchen absolut teilen - meiner Meinung nach einer der besten Errungenschaften der Brits neben ihrem schwarzen Humor. Aber kennen und lieben lernte ich Minzeis in bella Italia. Der obligatorische Gang in die Eisdiele für zwei Kugeln Eis, Menta und Fior di Latte, waren Standard in jedem Sommerurlaub. Daher ist es an der Zeit diese leckere Eissorte auch in meinem Blog zu verewigen!

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