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Rhabarber-Baiser-Torte

Gäbe es so etwas wie einen Lebensmittel-Liebesroman, hätte ich sofort die perfekten Protagonisten parat: Rhabarber und Baiser. Ok, der Gedanke klingt vielleicht etwas gaga, aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Vorstellung einer kulinarischen Liebesgeschichte. Ein ungleiches Paar trifft sich zufällig im Supermarkt und von Anfang an herrscht diese unglaubliche Harmonie. Natürlich hätte die Geschichte auch ein Happy End.

Der Roman wäre auch sicherlich einfach zu schreiben, da so gut wie keine Nebenrollen notwendig sind. Wer braucht schließlich schon Mehl, Backpulver oder gar einen Tortenboden, um eine Torte zu machen: Eben, niemand! Man nehme einfach besagte Protagonisten und etwas Vanillecreme und fertig ist ein episches Backwerk wie es im Buche steht.

Eierlikörtorte

Avocados und Eierlikör. Auf den ersten Blick scheint die beiden wenig zu verbinden und dennoch legte die Avocado den Grundstein für den Likör. Genauer gesagt war es ein Getränk der Tupí-Guaraní-Indianer aus dem heutigen Brasilien, das die Aufmerksamkeit europäischer Eroberer im 17. Jahrhundert weckte. Sie erweiterten das Getränk „Abacate“ um Rum und Rohrzucker und machten es so zum Schnaps „Advocaat“.

Doch Zuhause in Europa gab es ein Problem: Keine Avocadobäume = kein Advocaat. Hier kam Eugen Verpoorten ins Spiel. Statt Avocados nahm der Belgier Eigelb und erfand so 1876 den Eierlikör. Seither ist die genaue Rezeptur ein wohlgehütetes Geheimnis der Verpoorten GmbH & Co. KG, die sich bereits in 5ter Generation in Familienbesitz befindet. Fazit: keine Avocados, keine Eierlikörtorte. Frohe Ostern!

Vanille-Kirsch-Cupcakes

Kosten für die Zutaten: 5 Euro. Kosten für ein 12er-Blech: 9,99 Euro. Der Duft frisch gebackener Cupcakes: unbezahlbar! Diese Meinung teile ich vermutlich mit unzähligen Naschkatzen weltweit. Sie sind schnell gemacht, haben eine kurze Backzeit, man braucht weder Teller noch Gabel, um sie zu essen und sie lassen sich wunderbar dekorieren. Kein Wunder, dass die kleinen Kerlchen auf der Beliebtheitsskala stetig nach oben geklettert sind.

Ihren Namen haben sie übrigens von der Tasse, in der sie früher gebacken wurden. Mittlerweile hat sich ein ganzer Industriezweig rundum Cupcakes gebildet, die alles erdenklich nützliche bis unnütze Zubehör dazu anbieten. Doch die wichtigste Komponente beim Backen von Cupcakes ist und bleibt das Rezept...

Kirsch-Scones

Engländer ohne Tea Time wäre wie die Queen ohne Buckingham Palace! Stelle ich mir ein klassisches Tea-Time-Szenario vor, denke ich an einen Saal mit gepolstertem Mobiliar in Pastelltönen. Die Kellner fliegen in ihren Fracks leichtfüßig durch den Raum. Zum Tee gibt es Scones mit Clotted Cream und Konfitüre, die mit anderen Leckereien auf einer 4-stöckigen Etagere drapiert sind.

Was nach einer Filmszene aus einem britischen Historienepos klingt, ist der Realität nicht fern. Im Londoner Ritz wird die Tea Time fast genau so zelebriert. Bis zu 12 Wochen sollte man im Voraus reservieren. Das exklusive Ambiente tröstet die Gäste über die beachtlichen Preise ab 50 € hinweg. Dafür schmecken die Scones sicher vorzüglich. Nach welchem Rezept sie gebacken werden weiß ich nicht. Aber ich stelle sie mir so vor...

Erdbeer-Schokoladen-Torte

Torten haben ihren ganz eigenen Platz in der Welt des Backens. Die einen lieben es sie zu machen, besitzen ein Sammelsurium an Tortenzubehör und nehmen jede Gelegenheit wahr ein lang erprobtes Repertoire an klassischen bis hinzu originellen Eigenkreationen aus dem Effeff zu zaubern. Die anderen lieben sie auch, aber erst als fertiges Stück auf dem Teller. Sie selbst zu machen scheint zu zeitaufwendig, zu schwierig, zu kompliziert.

Wie gut, dass es auch Torten gibt, die beiden Seiten ein zufriedenes Lächeln entlocken. Sie haben alles, was eine Torte braucht, kommen aber ohne spezielles Werkzeug oder Weiterbildung im Konditorenhandwerk aus. Eines dieser Exemplare ist diese Erdbeer-Schokoladen-Torte. Ist der Boden gebacken, ist sie im Handumdrehen zusammengesetzt und dekoriert. Viel Spaß beim Backen!

Brownies am Stiel

Ein Klassiker ist ein Klassiker, weil er sich mit seinen typischen Merkmalen über einen langen Zeitraum bewährt hat. Das heißt aber nicht, dass man bei der Darreichungsform nicht kreativ werden kann. Bestes Beispiel: der Brownie. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erfreut er sich wachsender Beliebtheit in den Staaten und Kanada. Mit seiner feinen Kruste und dem saftigen Kern siedelt er sich zwischen einem Cookie und einem Kuchen an.

Wer ihn erfunden hat, ist nicht eindeutig belegt. Nach einer Theorie ist er erstmals im Palmer House Hotel in Chicago serviert worden. Anderen Quellen zufolge ist er das Ergebnis eines Küchenunfalls, bei dem das Backpulver vergessen wurde. Dadurch sei der Kuchen nicht aufgegangen, aber schön saftig geworden. So oder so bleibt er eine Versuchung für Schoko-Fans, auch am Stiel...

Schoko-Kirsch-Cupcakes

Am 14. Februar ist Valentinstag und dieser inspiriert auch in diesem Jahr wieder Menschen aus aller Welt ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Akekachai and Raksana Tiranarat aus Thailand feierten ihn 2011 mit einem rekordträchtigen Kuss, der ganze 46 Stunden, 24 Minuten und 9 Sekunden dauerte. Während in Japan an diesem Tag die Männer von den Frauen mit Schokolade beschenkt werden, verschenken in den USA überwiegend Männer knapp 180 Millionen rote Rosen.

Wer noch auf der Suche nach einer kleinen Aufmerksamkeit für seine(n) Liebste(n) ist, findet im Supermarkt alles, was man braucht. Mit ein paar Handgriffen zaubert es sich in der Küche ganz wunderbar süße selbstgemachte Geschenke wie zum Beispiel Schoko-Kirsch-Cupcakes.

Thunfisch-Tatzen

Wenn auf meiner Tagesordnung „Backtag“ steht, läuft bei unserem Hund standardmäßig das Schema F ab. Ich stehe in der Küche, es raschelt und riecht gut. Unser Hund erhebt sich vom Platz, schleicht in die Küche und startet seinen Streifzug. Ich erkläre ihm, dass er davon nichts bekommen kann. Einige traurige Hundeblicke später trottet er zurück auf seinen Platz, dreht sich zweimal im Kreis und lässt sich mit einem Seufzer fallen.

Dieses Mal ist das anders. Denn heute kommen aus dem Ofen selbstgemachte Leckerchen. Nachdem ich mich bei meinem letzten Besuch in einem Fachmarkt für Heimtierbedarf nur ärgerte, keine ohne Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe finden zu können, ist dies eine gute Gelegenheit die Hundekeksproduktion selbst in die Hand zu nehmen.

Glückskekse

Neues Jahr, neues Glück! Laut den chinesischen Tierkreiszeichen bin ich im Jahr des Hahns geboren. Das ist sicher ein Irrtum. Ich bin mir ganz sicher, dass es das Jahr des Honigkuchenpferds war! Ganz in diesem Sinne ist mein erster Rezeptbeitrag in 2012 ein süßer Glücksbringer. Wer jedoch glaubt, dass der Glückskeks einer alten chinesischen Tradition entstammt, den muss ich enttäuschen.

Die knusprige Marketingidee stammt - wie könnte es anders sein - aus den USA. Vermutlich wurde der erste Keks von dem japanischen Einwanderer Makato Hagiwara gebacken. Er servierte sie im Teegarten des Golden Gate Parks in San Francisco. Erst in den 1990ern gelangte der erste Glückskeks nach China. Heute produziert der weltgrößte Hersteller Wonton Food (New York) 720 Mio. Stück jährlich.

Bratäpfel mit Marzipan-Nuss-Füllung

Der Winter muss sich warm anziehen! Für 42% Prozent der Deutschen ist nämlich der Sommer die schönste Jahreszeit. Auf Platz 2 schaffte es der Frühling mit 32%, gefolgt vom Herbst mit 15%. Traurig, aber wahr: Nur 6% sind bekennende Winterfans. Das ergab eine Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des Magazins Focus.

Zugegeben kann es im Winter draußen schon mal etwas ungemütlich werden. Doch was gibt es schöneres als nach einem kalten Tag nach Hause zu kommen, ein paar Kerzen anzuzünden und mit einer Decke bewaffnet ein warmes Dessert zu genießen, dass einem süße Gedanken macht!?

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