fruchtig

Stachelbeer-Tiramisù à l'Orange

„Zieh mich hoch!“ Das klingt wie ein verzweifelter Hilfeschrei nach einem schlimmen Sturz. Dass sich dieser Aufruf zum Geburtsnamen des berühmtesten Desserts Italiens mausern würde, mag überraschend sein...aber nur für diejenigen, die noch nie Tiramisù gekostet haben.

Getauft wurde die delikate Nachspeise von Roberto Linguanotto, einem Koch bei Le Beccherie. Von dem Ristorante in Treviso bei Venedig verbreitete sich das Tiramisù wie ein Lauffeuer in alle Welt. Verschiedene Varianten der Nachspeise existierten allerdings schon zuvor und wer der einzig wahre Erfinder ist, wird wohl nie ganz geklärt. Fest steht aber, dass seither reichlich Adaptionen dazu gekommen sind. Besonders beliebt in den wärmeren Monaten sind die fruchtigen unter ihnen wie dieses Stachelbeer-Tiramisù à l'Orange.

Johannisbeer-Tartlets mit Baiserhaube

Ihr leuchtendes Rot war für mich als Kind ein echter Blickfang. In unserem Garten standen einige Johannisbeersträucher, von denen wir die reifen Beeren in den Sommermonaten pflückten und sie mit Milch und Zucker aßen.

Später entdeckte ich, dass Johannisbeeren nicht nur wunderbar zu Milch und Zucker, sondern auch zu Eiweiß und Zucker passten. Eine Liebe war geboren. Die Affinität zu Baiser scheint dabei in der (Pflanzen)familie zu liegen, denn auch die Stachelbeere pflegt ein enges Verhältnis zu gezuckertem Eiweiß. Nicht umsonst ist Baiser das französische Wort für „Kuss“...

Lemon Curd - Englische Zitronencreme

Heute nehme ich mir einen Klassiker der englischen Cuisine zur Brust. Lemon Curd lässt sich schnell und einfach aus einigen wenigen Zutaten zubereiten. Dabei ist er eine echte Geschmacksbombe. Seine puddingartige Konsistenz macht ihn zu einem köstlichen Allrounder.

Ursprünglich wurde die englische Zitronencreme als Brotaufstrich und zu Scones während der Teatime serviert. Mittlerweile hat er sich auch als Torten-, Gebäck- oder Cupcakefüllung, als Veredelung von Desserts oder zu Eis etabliert. Er lässt sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahrt, hat man auch länger Freude an ihm.

Vanillecrème auf Rhabarberkompott

Die Saison nähert sich langsam dem Ende, also vergesst den Speck und ran an den Rhabarber! Wie beim Rezept für den Rhabarberstreuselkuchen schon erwähnt ist die saftige Staude streng genommen ein Gemüse und kein Obst. Ihren Ursprung hat sie knapp 7.000 km südöstlich von hier, in der Region um den Himalaya. Über viele Umwege kam sie dann nach Deutschland, wo seit seit 1848 auch angebaut wird.

Da Rhabarber zwar lecker, aber ziemlich säuerlich schmeckt, kam er in unseren Breiten erst mit der Verbreitung von Zucker zu seiner Popularität. Dieses unschlagbare Duo sucht sich dann und wann Verstärkung und verbündet sich mit feinem Vanillemark zu einem gustatorischen Trio Infernale. So ist die Vanillecrème mit Rhabarberkompott der „lebende“ Beweis für das Happy End einer Dreiecksbeziehung!

Crostata di Visciole - italienischer Kirschkuchen

Was wäre la dolce vita ohne dolci, süßen Köstlichkeiten made in bella Italia. Wenn Französisch die Sprache der Liebe sein soll, muss Italienisch die Sprache der Gaumenfreuden sein. Zumindest läuft mir beim Klang von „Crostata di visciole“ bereits das Wasser im Mund zusammen und mal ehrlich: Es klingt so viel delikater als „Kerscheplotzer“.

Für alle Italienisch-Anfänger, die bei Crostata di visciole nur Spanisch verstehen, hier eine kurze Erklärung: Eine Crostata ist eine italienische Kuchenspezialität aus Mürbeteig, die dem englischen Pie ähnelt. Klassischerweise wird die Crostata mit Marmelade, Kompott oder Ricotta gefüllt. Besonders beliebt sind dabei Kirschen, Beeren, Pfirsiche oder Aprikosen, die häufig mit einer Gitterkruste bedeckt werden. Vi auguro un buon appetito!

Erdbeertarte mit weißer Schokoladencrème

Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Weiße-Schokolade-Erdbeer-Kombi hat sich auf Anhieb einen Platz im meinem Rezept-Olymp gesichert. Freilich ist die Erdbeere ein vielseitiges Früchtchen mit reichlich Potential und einer guten Portion Talent für delikate Kombinationsmöglichkeiten. Dennoch habe ich an besagter Kombi einen kulinarischen Narren gefressen.

So musste ich der Erdbeertorte mit weißer Mousse au Chocolat ein kleines Schwesterchen zur Seite stellen: die Erdbeertarte mit einer Crème aus weißer Schokolade. Trotz verwandtschaftsbedingter Ähnlichkeit, hat sie einen ganz eigenen Charakter und ist somit eher das filigrane Gegenstück zu ihrem Schwesterherz.

Fruchtige Erdbeerkonfitüre

Das perfekte Täuschungsmanöver: Ich persönlich habe nie in Frage gestellt, dass die Erdbeere gar keine Beere sein könnte. Als botanischer Laie schien mir alles im Namen darauf hinzudeuten - eben eine Beere, die am Boden wächst. Doch weit gefehlt: Die Erdbeere zählt zu den Sammelnussfrüchten und gehört zu der Familie der Rosengewächse.

Um noch etwas mehr Verwirrung bei der Definition der roten Frucht zu stiften, wurden besonders große Exemplare in Österreich und in Süddeutschland auch als „Ananas“ bezeichnet. So konnte man sie besser von der Walderdbeere unterscheiden. Ganz überzeugen können mich diese Fakten dennoch nicht, daher bleibt sie für mich eine ErdBeere, aus der sich schnell und einfach ein leckerer Brotaufstrich namens Erdbeerkonfitüre zaubern lässt.

Vanillekipferl-Parfait auf Marillenkompott an Prosecco-Sabayon

Der Versuch Vanillekipferl als ganzjährige Leckerei zu etablieren geht in die nächste Runde. Nach den Vanillekipferl-Cupcakes folgt ein Dessert, dass sich auch außerhalb der Weihnachtszeit pudelwohl fühlt. Darf ich vorstellen: ein Vanillekipferl-Parfait auf Marillenkompott an Prosecco-Sabayon.

Die Idee dazu entstand durch den Rezeptwettbewerb der österreichischen Tageszeitung Kurier. Diesen Monat steht der kulinarische Battle unter dem Motto „Alpine Küche“. Aus den eingesendeten Rezepten hat Andreas Döllerer, 3-Haubenkoch aus Golling, vorab 6 Rezepte ausgesucht, die nun das Rennen unter sich ausmachen...und ich freue mich, dass es dieses Parfait schon mal bis dahin geschafft hat. Ab jetzt entscheidet ihr mit EURER STIMMT, die ihr noch bis zum 23.04.11 für euer Lieblingsrezept abgeben könnt.

Rhabarber-Streuselkuchen mit Vanillepudding

Ladies and Gentleman, I proudly present...Tusch... die Rhabarber-Saison! Kaum ein Gemüse (Rhabarber ist tatsächlich ein Gemüse. Botanisch gesehen ist er eine Staude und daher kein Obst) eignet sich so gut für einen saftigen Kuchen. Da fällt mir eine kleine Anekdote von Barbara, ihrem Rhabarberkuchen und den drei Barbaren ein. Dazu aber gleich mehr.

Weil Rhabarber einfach wunderbar mit Vanille harmoniert und Pudding das Ganze noch saftiger macht, habe ich mich zum Saisonauftakt für einen Rhabarberstreuselkuchen (Rührteig) mit Vanillepudding entschieden. Die Streusel mache ich - natürlich - nach Muttis Rezept, denn so schmecken sie am besten.

...und nun zu der Geschichte von Rhabarberbarbara.

Schmandmousse an Pflaumen-Granatapfelkompott

Dieses Rezept ist zugegebenermaßen reiner Eigennutz. Als gebürtige Nordhessin liegt Schmand ebenso wie Ahle Wurscht und Grüne Soße in meinem Gencode. Der säuerliche Geschmack und der hohe Fettgehalt machen aus ihm einen tollen Geschmacksgeber, der sich vielseitig einsetzen lässt: angefangen beim Schmandschnitzel über Grüne Soße, in Salaten oder Aufläufen bis hin zum hessischen Schmandkuchen, Eis und Dips.

Schmand ist eine Saure Sahne, nur mit einem höheren Fettanteil. Guten Schmand kann man meiner Meinung nach fast pur löffeln, aber besser schmeckt er noch mit einem fruchtig-süßen geschmacklichen Gegenpol. Das Obst lässt sich je nach Saison variieren. Da es momentan noch etwas kalt ist, habe ich mich in diesem Fall für Pflaumen-Granatapfelkompott entschieden.

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