Marmeladen & Aufstriche

Caipirinha-Gelee

Sauer macht lustig! Die Redensart habe ich schon tausend Mal gehört und dennoch hat sich mir die Kausalität zwischen geschmacklicher Empfindung und Gemütszustand nie so recht erschlossen. Lustig ist für mich lediglich wie sich mein Geschmack im Laufe der Jahre verändert hat. Früher fand ich Saures bähhh. Heute finde ich es total erfrischend. Wenn sich dann die frische Noten noch mit dem Geschmack einer meiner liebsten Cocktails verbündet, fehlt nur noch etwas Sand, eine Palme und leichtes Meeresrauschen in der Küche und das Frühstück brasileiro ist angerichtet!

Wer es lieber etwas süßer mag, kann statt 400g Gelierzucker auch 500g nehmen. Dementsprechend wird das Gelee etwas fester. Erfrischend bleibt es aber trotzdem. Bom apetite!

Utensilien, die ich benutzt habe:
>>> Zestenschneider <<<
>>> Saftpresse <<<
>>> Einmachgläser <<<

Für 500 ml

4 - 5 Zitronen (unbehandelt)
3 - 4 Limetten (unbehandelt)
100 ml Cachaça
100 g Rohrzucker
400 g Gelierzucker 1:1

Stellt einige Twist-Off-Gläser bereit. Ich spüle sie vorher kurz mit kochendem Wasser ab und lasse sie auf dem Kopf auf etwas Küchenpapier abtropfen.

1 Zitronen und 2 Limetten heiß abwaschen. Mit einem Zestenscheider die Schale abziehen. Alternativ könnt ihr sie auch schälen und die Zeste in dünne Streifen schneiden. Die weiße Haut schneidet ihr ab.

Den Cachaça mit dem Rohrzucker und der Zeste in einem großen Topf aufkochen und ca. 4 Min. sprudelnd köcheln lassen bis sich der Zucker aufgelöst hat und eine karamellartige Masse entsteht.

Die Zitronen und Limetten auspressen und 400 ml Saft abmessen. Den Saft zusammen mit dem Gelierzucker dazu geben, erneut aufkochen und 4 - 5 Min. sprudelnd kochen lassen. Die Masse wird sehr stark schäumen. Bevor sie überläuft, könnt ihr sie zwischendurch kurz vom Herd nehmen und gelegentlich umrühren.

Jetzt kann das Caipirinha-Gelee in die verschließbaren Gläser gefüllt werden. Die Masse wirkt noch recht flüssig. Wenn sie erkaltet, nimmt sie jedoch ihre geleeartige Konsistenz an. Stellt die Gläser nach dem Befüllen für einige Minuten auf den Kopf, so dass ein Vakuum entsteht. Dann könnt ihr sie wieder umdrehen und auskühlen lassen.

TIPP: Das Gelee hat einen säuerlichen Geschmack. Wer es lieber süßer mag, kann auch 500 g Gelierzucker 1:1 nehmen. Das Gelee wird dann allerdings auch etwas fester.

Aktive Zubereitungszeit: 30 Min.

Dulce de Leche

Kennt ihr ein Rezept mit nur einer Zutat? Ihr ahnt, was jetzt kommt oder? Richtig, ein Rezept mit nur einer Zutat! Ihr braucht lediglich einen Topf mit Wasser, etwas Zeit und gezuckerte Kondensmilch in der Dose. Im Gegenzug erhaltet ihr ein ganz und gar köstliches Allroundtalent, das auf den lieblichen Namen Dulce de Leche hört.

Schon der Name zergeht auf der Zunge und die Creme erst... Dulce de Leche hat ihren Ursprung in Lateinamerika und ist ein beliebter Brotaufstrich. Wer wie ich ein Süß-Frühstücker ist, wird ab heute einen neuen besten Freund am Frühstückstisch haben! Aber als richtiger Allrounder kann man aus ihr fast alles zaubern: Eis, Desserts, Torten, Kuchen...

Anleitung

Ihr braucht 2 oder beliebig viele Dosen gezuckerte Kondensmilch (ich habe Milchmädchen von Nestlé genommen). Mit einem Dosenöffner piekst ihr zwei kleine Löcher, am besten an gegenüberliegenden Stellen.

Füllt einen Topf mit Wasser und stellt die Dosen hinein. Das Wasser sollte 3/4 der Dose bedecken. Bringt das Wasser zum Kochen und lasst die Dosen bei mittlerer Temperatur für ca. 3 Std. köcheln. Das Wasser sollte dabei schon noch sprudeln, nur eben nicht zu heiß sein.

Ihr werdet zwischendrin mehrfach Wasser nachfüllen müssen, damit ihr den Wasserstand haltet. Holt die Dosen aus dem Wasser und lasst sie vollständig abkühlen bevor ihr sie öffnet. Rührt die Creme noch mal kräftig um, bevor ihr sie in ein verschließbares Glas umfüllt.

Aktive Zubereitungszeit: 5 Min.
Wartezeit: ca. 4 Std.

Fruchtige Erdbeerkonfitüre

Das perfekte Täuschungsmanöver: Ich persönlich habe nie in Frage gestellt, dass die Erdbeere gar keine Beere sein könnte. Als botanischer Laie schien mir alles im Namen darauf hinzudeuten - eben eine Beere, die am Boden wächst. Doch weit gefehlt: Die Erdbeere zählt zu den Sammelnussfrüchten und gehört zu der Familie der Rosengewächse.

Um noch etwas mehr Verwirrung bei der Definition der roten Frucht zu stiften, wurden besonders große Exemplare in Österreich und in Süddeutschland auch als „Ananas“ bezeichnet. So konnte man sie besser von der Walderdbeere unterscheiden. Ganz überzeugen können mich diese Fakten dennoch nicht, daher bleibt sie für mich eine ErdBeere, aus der sich schnell und einfach ein leckerer Brotaufstrich namens Erdbeerkonfitüre zaubern lässt.

Für ca. 1 l Konfitüre

1 kg Erdbeeren
500 g Gelierzucker für Erdbeeren (2:1 od. 1 kg 1:1)
1 Vanilleschote
4 TL abgeriebene Zitronenschale
4 EL Zitronensaft

Marmeladengläser auskochen, abtrocknen und verkehrt herum auf ein Stück Küchenpapier stellen. Einen kleinen Teller oder eine Untertasse ins Gefrierfach stellen.

Erdbeeren waschen, entstielen, vierteln und mit allen anderen Zutaten in einem Topf zum Kochen bringen. Die Erdbeermasse auf der höchsten Stufe 5 - 6 Min. sprudelnd kochen lassen.

Gelier-Test machen: Hierfür die kalte Untertasse aus dem Gefrierfach holen und einen Klecks Konfitüre darauf geben. Fängt dieser sofort an zu Gelieren, ist die Erdbeerkonfitüre fertig.

Die Masse in das Marmeladenglas füllen, fest verschließen und auf den Kopf stehend auskühlen lassen.

Zubereitungszeit: 20 Min.

Lemon Curd - Englische Zitronencreme

Heute nehme ich mir einen Klassiker der englischen Cuisine zur Brust. Lemon Curd lässt sich schnell und einfach aus einigen wenigen Zutaten zubereiten. Dabei ist er eine echte Geschmacksbombe. Seine puddingartige Konsistenz macht ihn zu einem köstlichen Allrounder.

Ursprünglich wurde die englische Zitronencreme als Brotaufstrich und zu Scones während der Teatime serviert. Mittlerweile hat er sich auch als Torten-, Gebäck- oder Cupcakefüllung, als Veredelung von Desserts oder zu Eis etabliert. Er lässt sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahrt, hat man auch länger Freude an ihm.

Für ca. 400 g

2 Zitronen, davon der Saft (ca. 80 ml Saft) + Abrieb
150 g Zucker
3 Eier
75 g Butter

Marmeladengläser heiß ausspülen.

Zitronen heiß abwaschen und die Schale abreiben. Anschließend den Saft daraus pressen.

Den Saft sowie Abrieb der Zitronen zusammen mit Zucker und Eiern in einem Topf über kochendem Wasser cremig schlagen. Das kann durchaus 10 Minuten dauern. Dabei müsst ihr fleißig rühren bis die Masse eine puddingartige Form annimmt. Wenn sie das tut, rührt noch ein wenig weiter und nehmt die Zitronencreme dann vom Herd. Anschließend presst ihr sie durch ein Sieb, um die kleinen Klümpchen heraus zu filtern.

Die weiche Butter in kleine Stücke schneiden und unter die warme Masse rühren. Der Lemon Curd kann nun in ein Marmeladenglas gefüllt werden. Lasst es auf dem Kopf stehend auskühlen und stellt es dann in den Kühlschrank.

Zubereitungszeit: 15 Min.

Mango-Vanille Marmelade

Marmelade ist so schnell selbst gemacht und ist dabei wirklich simpel. Macht man sich einmal ans Werk, kann man das ganze Jahr davon zehren und das beste: man kann Früchte und Zutaten nach eigenem Belieben variieren. Momentan habe ich eine große Vorliebe für Mangos und Maracujas, die sich ausgezeichnet für einen exotischen Frühstücksaufstrich eignen!

Für einen besonders fruchtigen Geschmack sollten unbedingt reife Mangos verwendet werden. Diese lassen sich schon leicht mit den Fingern eindrücken und ihr Fleisch hat eine kräftig Farbe. Von außen erkennt ihr eine reife Mango auch an den kleinen schwarzen Punkten auf der Schale.

2 Mangos
4 Maracujas
250-300 g Gelierzucker 2:1
1 Vanilleschote
2 EL Zitronensaft

Für einen besonders fruchtigen Geschmack sollten unbedingt reife Mangos verwendet werden. Diese lassen sich schon leicht mit den Fingern eindrücken und ihr Fleisch hat eine kräftig Farbe.

Eine Untertasse für einige Minuten ins Gefrierfach für späteren Geliertest stellen.

Die Mangos schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Maracujas aufschneiden, das Fruchtfleisch mit einem kleinen Löffel herausholen und durch ein Sieb drücken, um die Kerne herauszufiltern. Übrig bleibt nur der Saft der Maracujas. Zusammen werden die Früchte vermutlich zwischen 500 g und 600 g ergeben. Damit das 2:1 Verhältnis zum Gelierzucker passt, sollte die Zuckermenge genau angepasst werden. Die Früchte mit dem Gelierzucker und dem Mark einer Vanilleschote vermengen und pürieren. Wer die Marmelade mit Stückchen mag, püriert nicht so gründlich.

In einem Topf für ca. 4 Min. sprudelnd kochen lassen. Die ausgekratzte Vanilleschote ruhig noch dazu geben. Anschließend kann der frisch gepresste Zitronensaft hinzugefügt werden.

Die Marmelade kann dann in das gewünschte Glas gefüllt werden, sofern die sie richtig geliert. Das findet ihr heraus, in dem ihr auf die gekühlte Untertasse einen Klecks Marmelade gebt. Fängt sie sofort an fest zu werden, ist sie abfüllfertig. Ist sie es nicht, fügt noch etwas Gelierzucker hinzu und lasst das ganze noch mal aufkochen, bevor ihr die Konsistenz erneut testet.

Die Marmelade kann jetzt in Gläser gefüllt werden. Stellt sie einige Minuten auf den Kopf, so dass ein Vakuum entstehen kann.

Tipp: Selbst gemachte Marmelade in kleine Einmachgläser gefüllt eignen sich super als Gastgeschenk für Hochzeiten oder andere besondere Anlässe. Sie lässt sich im Voraus gut vorbereiten und ist 1-2 Jahre haltbar!

Zubereitsungszeit: 20 Min.